Uh, gestern kamen alle Reste in diese Muffins. Naja, alle nicht. Aber den Quark hatte ich 50% reduziert gekauft und auch die Bananen hätten keinen Schönheitswettbewerb mehr gewonnen.
Das Rezept habe ich aus dem Nichts raus erstellt und bin echt zufrieden mit dem Ergebnis. Super fluffig und die Erdbeer-Bananen-Quark Kombi ist halt einfach schon was leckeres 🙂
Erst dachte ich, ich backe einen Kuchen, aber für den schnellen Snack zwischendurch und für das Badewetter eignen sich die Muffins einfach besser.
Neben den Erdbeeren aus dem Garten, Bananen und Quark habe ich nur noch Dinkel Dunstmehl (ihr könnt auch anderes benutzen), etwas Wasser, Backpulver, Butter, Zucker und eine Prise Salz verwendet.
Zutaten:
1 kleine Schale Erdbeeren
2 Bananen (eher kleinere)
220 g Dinkel Mehl
220 g Quark
2 Eier
130 g Butter/Magarine
100 g Zucker
1 Prise Salz
2 TL Backpulver
etwas Wasser
Die zwei Eier mit dem Zucker und der weichen Butter schaumig schlagen. Mehl, Backpulver und Prise Salz hinzufügen. Quark und zermatschte Bananen einrühren. Da die Bananen etwas breiig waren, habe ich noch etwas Wasser hinzufügt bis es eine leicht flüssig-zähmige Masse ergab.
Alles vermengen und ganz zum Schluss die zerkleinerten Erdbeeren hinzufügen. Die Erdbeeren habe ich halbiert und dann gesechstelt 😉
Die Masse hätte für 10 Stück gereicht, hatte nur 9 Muffinformen und deshalb sind sie etwas übergequollen =D
Meine Lieben lang ist es her, dass ich etwas gepostet habe. Raus aus der Selbstständigkeit zurück in die Anstellung innerhalb von wenigen Wochen den jahrelang aufgebauten Laden abbauen. Seit ein paar Monaten verfolge ich das Thema Beweglichkeit, Schmerz und Atmung intensiver. Mir hat das Expertenangebot von Manolo geholfen mich und meinen Körper besser zu verstehen und das Thema ganzheitliche Gesundheit mehr in meinen Leben zu fokussieren. Gesunde Ernährung und Sport waren mir schon immer wichtig, jetzt merke ich, dass ich dem Thema nochmal viel mehr Raum und Zeit geben kann als ich das während der „Emma-Zeit“ hatte. Ihr wisst, ich wollte einen Verein gründen, um den Laden zu „retten“, meine Motivation das Thema Nachhaltigkeit und Gesundheit zusammenzubringen ist immer noch da und ihr werdet die nächsten Wochen und Monate sicher mehr zum Thema erfahren. Ich kann euch die Podcasts von Manolo wärmstens empfehlen. Er lädt inspirierende, tolle Menschen zum Interview ein und gibt der kommerziellen Fitnesswelt einen neuen Anstrich durch den Blick auf das große Ganze. Die Werbung hier ist natürlich unbezahlt, die Podcasts könnt ihr natürlich gratis anhören und wenn im Dezember die neue Masterclass stattfindet, kann ich die nur wärmstens empfehlen. Genug palabbert: hier eine kleine, aber feine Zusammenfassung zu „Unkraut als Superfood“
Btw: das Thema Streuobst ist mein neuer Job, darüber gibt es einen extra Blogbeitrag 😉
Giersch – Vitamin C & MineralienEin Meer aus BärlauchLöwenzahn – überall
Wild und gesund
Im „Kräuter“ Podcast erzählt Jenny ihre Reise zu den wilden Kräutern.
Als vor 10 Jahren Schlittenhunde ihre Familie erweitert haben, erfuhr sie wie wichtig es ist auf den Ursprung der Nahrungsmittel zu achten. Jenny fütterte die Hunde nicht nur mit Frischfleisch, sondern ergänzte die Tierernährung mit Obst und Gemüse. Jedoch wurde schnell klar, dass das kommerzielle Supermarkt-Obst und -Gemüse nicht mit den wilden Pflanzen aus der Natur mithalten kann.
Essen was vor deiner Tür wächst
Jeder, der das Glück hat einen eigenen Garten vor der Tür zu haben, kann erfahren welche Vielfalt unsere Natur zu bieten hat. Weg vom englischen Rasen hin zu „Unkraut“ erfahren immer wieder Menschen, dass das was da wächst schön aussieht und ja, es schmeckt auch. Mehr noch, durch die Züchtung heutiger Gemüse- und Obstsorten wurden wichtige Inhaltsstoffe wie Gerb- und Bitterstoffe weggezüchtet. Es finden sich in wilden Pflanzen viele sekundäre Pflanzenstoffe, die sie als natürlichen Schutz gegen Fraßfeinde bilden, um zu überleben. Diese wertvollen Inhaltsstoffe können wir in unsere tägliche Mahlzeiten/Essen integrieren und Power daraus schöpfen.
Einstieg in die Wildpflanzen-Sammlung
Jenny nennt den Löwenzahn, Giersch und Brennessel als Einsteiger-Wildpflanzen. Diese sind relativ gut zu erkennen.
Statt Brennesselsamen in der Apotheke/Reformhaus zu kaufen, kannst du nach draußen in die Natur gehen und selber sammeln. Das Einmaleins für den Wildpflanzen-Sammlung ist:
sammel nur das, was du erkennst
such dir verlassene Orte, vermeide Feld- und Straßenränder als Sammelplatz
lass 80% von der Pflanze stehen, denn die Pflanze braucht zum Überleben genügend Blattmasse, um sich zu regenerieren
es reicht oft viel weniger als du meinst
langsam beginnen, integriere Schritt für Schritt Wildpflanzen in deinen Alltag, damit sich dein Körper an die neuen Inhaltsstoffe gewöhnen kann
Was die Hunde mit ihrem Verständnis und Meinung über Nahrungsmittel zu tun haben, erfahrt ihr in der Podcastfolge #74G
Podcast GRAVITAS #74G Unkraut das Superfood?
Mehr zum Thema Garten, Wildkräuter & Co. aus meinem Gartenblog, der jetzt 3 Jahre im Schneewittchenschlaf lag
1 rote Zwiebel, 1 mittelgroßen Hokkaidokürbis, etwas Weißwein, Curry, Salz, Pfeffer, Chilli, Kreuzkümmel, smokey paprika, 1 Liter Gemüsebrühe, gffs. Kokosraspel und 400 ml Wasser,
Zum Garnieren: Kürbiskernöl, Kürbiskerne, altes Baguette oder Brot
Für die saisonale Kürbissuppe eine mittelgroße rote Zwiebel würfeln und in Öl glasig dünsten, 1 TL Curry, ½ TL Kreuzkümmel, 1 TL Smokey Paprika und Chili nach Bedarf leicht mit anbraten. Den Hokkaidokürbis von den Samen befreien (später finden diese noch Verwendung), mit Schale zu Würfel weiterverarbeiten. Kürbis zur Zwiebel-Gewürz-Mischung hinzugeben und bissfest anbraten, mit einem Schuss Weißwein ablöschen, mit 1 Liter Gemüsebrühe aufgießen. Alles mit dem Pürierstab sämig mixen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für einen tropischen Touch empfiehlt es sich noch mit Kokos zu arbeiten. Im Unverpacktladen gibt es entweder das Kokosmus, das man mit Wasser mixt und als Dosen-Kokosmilch Ersatz nimmt oder Kokosrapsel, die man ebenfalls mit Wasser und einem leistungsstarken Mixer zur Kokosmilch verarbeiten kann.
Während die Suppe köchelt, Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten, Baguette in Croutons-Würfel schneiden, in Öl rausbraten und mit Thymian und Salz würzen.
Erst gestern hatte ich aus dem „unansehnlichen“ Gemüse mit seinen Macken und braunen Stellen ein wunderbares Ofengemüse gezaubert. Für alle, die Gemüse mit Mangel bei mir kaufen: danke 😊
Hier das Rezept für Ofengemüse
1-2 Karotten
1 Rettich
½ mittelgroße Süßkartoffel (oder eine kleine 😉 )
1 kleine Pastinake
1 kleine Petersilwurzel
1 Lauch
1 Ringelbete
In meiner Retterbox war noch eine Paprika. Der Rest ist regional und saisonal, das Ofengemüse lässt sich natürlich je nach Saison verändern, ich freue mich schon wieder auf die Variante mit Aubergine im Sommer <3
Zubereitung: Ofen auf 250°C vorheizen (Ober- und Unterhitze) oder Umluft 190°C.
Gemüse gleich groß schneiden und ggfs. vorher schälen. Mit Kräutern deiner Wahl würzen (ich nehme das Pizza- und Pastagewürz, also Oregano/Majoran geht immer, Paprikapulver bevorzuge ich das smokey und ggfs. noch etwas Semmelbrösel (ca. 1 EL) dann wird’s schön knusprig). Alles mit Gewürzen und 3-5 EL Öl mischen und ab in den Ofen. Ich öffne zwischen drin den Ofen (2mal), damit der Wasserdampf raus geht und das Gemüse nicht nur gedämpft wird, sondern auch knusprig war.
On top habe ich noch Kichererbsen gegeben – es war ein halbes Glas: über Nacht eingeweicht ergab es ein Glas voll (ca. 100 g) und nach 20 min Kochen waren die Kichererbsen durch. Emmas Kichererbsen kommen aus Österreich und nicht wie so oft aus ferneren Ländern.
Tempeh oder Tofu in Marinade geben, in Pfanne rausbraten (pro Person ca. 60 g)
1 Tasse Reis (bspw. Basmati Fairtrade) mit doppelter Menge ca. 15 min bei geschossenen Deckel
Eine Pfanne voll Spinat oder Mangold, 1 Zwiebel, für die Tahin-Paste: 3 EL Tahin (Sesammus), 2 EL Sojasauce, 2 EL Zitronensaft, etwas Chili nach Bedarf, 1 Knoblauchzehe, 2 cm Ingwer (frisch)
Für das „Grüne Gemüse“: Gemüse waschen, 1 Zwiebel würfeln, in Fett glasig dünsten. Dann Spinat/Mangold hinzufügen, mit der Tahin-Paste „ablöschen“. Ziemlich spät zubereiten, es geht fix und je länger es in der Pfanne ist desto eher wird die cremige Soße klumpig.
Dazu eignet sich super eine Erdnussmus-Chili-Soße: Erdnussmus, Ingwer, Sojasoße, 2 EL Essig (empfohlen wird Reis, es geht auch der regionalere Apfelessig)
#Plastikfrei kochen und wissen wo es herkommt. Bohnen werden bisher aus China, den USA und Kanada importiert. Ich habe glücklicherweise einen österreichischen Lieferanten gefunden und bin froh, von ihm auch noch weitere Leckereien, wie etwa Kichererbsen beziehen zu können. Die Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen) werden über Nacht eingeweicht und nach wenigen Minuten im Schnellkochtopf sind sie gar. Wenn du nach einem gesunden Festtagsessen suchst, dann kann ich dir den falschen Hackbraten empfehlen: ich hab die besten Zutaten aus zwei Rezepten kombiniert und erhielt ein leckeres Sonntagsessen. Die Linsen aus der schwäbischen Alb haben keine Einweichzeit nötig und können gemeinsam mit dem Gemüse und den Zwiebeln gegart werden.
So gelingt dir dein Sonntagsbraten:
1 Zwiebel, 4 Knoblauchzehen – gewürfelt mit Öl andünsten
130 g Alblinsen oder Belugalinsen (getrocknet und unverpackt aus Emmas Bioladen)
4 Karotten (mittelgroß), etwas Sellerie oder anderes Wurzel-/Suppengemüse reiben oder mit einem Mixer grob hacken
Alles gemeinsam mit Gemüsebrühe und doppelter Menge Wasser der Linsen (bei mir waren es zwei kleine Tassen) für 20 Minuten dünsten. Die Linsen dürfen einen leichten Biss haben.
80 g Haferflocken zu Mehl zerkleinern und mit 2 EL Leinsamen (beides Bindemittel) und der Linsen-Masse vermengen
Walnüsse (100g) ohne Öl in Pfanne anrösten, zum Schluss die Sonnenblumen (100g) mit dazugeben und auch leicht rösten
100 g getrocknete rote Bohnen (am Tag vorher mit 1,5facher Menge an Wasser einweichen) im Schnellkochtopf nur wenige Minuten garen
Alles miteinander vermengen, mit Smokey Paprika (2 TL), Salz, Pfeffer, Senf (1 EL), Tomatenmark (1 EL) und Pizza- und Pastagewürz (1 EL) würzen und bei 180°C (Unter/Oberhitze) für insgesamt 45 Minuten braten. Nach der Hälfte der Zeit mit Marmelade bestreichen (Wild-Preiselbeere oder sonstige rote Marmelade)
Emmas Bioladen ist aus der Idee entstanden eine Plattform für wertvolle, regionale, biologisch produzierte Lebensmittel zu schaffen und Müll zu vermeiden.
Die Idee entstand schon 2012 als ich in den Endzügen meines Gartenbau-Studiums war. Mein Traum einen Laden zu eröffnen, der meinem Idealismus entsprach.
Ich war fest davon überzeugt, dass Bad Reichenhall einen Öko-Laden mit loser Ware braucht. Dass es bis zur tatsächlichen Umsetzung 8 Jahre braucht, wusste ich damals nicht. Das 2013 der erste Unverpackt-Laden in Berlin eröffnete auch nicht. Die Zeit ist gekommen, dass auch abseits der großen Städte mit riesigem Marktpotential „Unverpackt-Läden“ eröffnen und langfristig existieren können. Die 188 Unterstützer*innen haben es bewiesen das Bad Reichenhall für einen Unverpacktladen bereit ist und vorab schon finanziell unterstützt! An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an alle Unterstützter*innen (erfolgreiche Startnext Kampagne April 2020)
Was ist in den 8 Jahren passiert?
In den 8 Jahren habe ich nicht nur Erfahrung im Öko-Handel in München gemacht, sondern auch einen kleinen Nebenerwerb erschaffen und auf Bauern- und Pflanzenmärkten meine Biokräuter, -blumen und -gemüse und Bio-Saatgut verkauft und weitere Berufserfahrungen in der Landwirtschaftsbehörde gesammelt. Mir bereitet es Freude Wissen über die Lebensmittelentstehung und den Zusammenhang mit unserer Umwelt, Biodiversität und dem Klimaschutz weiterzugeben. Am Tag als ich Fotos für die Startnext-Kampagne rausgesucht und das Projekt „Emmas Bioladen“ veröffentlicht habe, ist mir so einiges klar geworden: genau so musste es sein. Denn wärst du in den Unverpackt- und Bioladen 2013 gegangen? Warst du noch in der Ausbildung und hattest kein Geld für „Mehr“?
Nicht nur beruflich habe ich mich weiterentwickelt, Erfahrungen gesammelt und Wissen erworben. Es ist auch einiges im Außen passiert: Die Biobranche ist aus der Nische in den kommerziellen Handel gerückt, hat sich von einem Staubkorn in ein Gänseblümchen verwandelt. Das Gänseblümchen macht zwar absolut gesehen nur 5% des gesamten Lebensmittelhandels aus, hat sich aber jährlich im zweistelligen Bereich gesteigert. Und es geht noch mehr! Schauen wir zu unseren Nachbarn nach Österreich, dort werden auf knapp ¼ der landwirtschaftlichen Flächen Bio-Lebensmittel produziert.
Bayern hat das Ziel bis 2030 die Öko-Flächen auf 30 % (jetzt knapp 10 %) auszuweiten, ein herausforderndes Ziel, ich bin gespannt!
Ökos sind keine Birkenstock-tragende Anders-Denker, sondern normale Leute, die einfach im Laufe ihres Lebens gemerkt haben, dass es mehr als nur „gut & günstig“ gibt, Leute, die wissen wollen woher ihr Essen auf dem Teller kommt, Leute, die wissen, dass ihr Konsum die Welt beeinflusst.
Leute, die sich und ihrer Umwelt etwas Gutes tun wollen.
Die ersten Monate von 2020
Ich bin so froh, dass ich über Startnext und den sozialen Medien so viele Freunde des nachhaltigen Konsums gefunden habe und bin so froh, jetzt Emmas Bioladen zu gründen.
Wer hätte gedacht, dass 2020 so verläuft? Ausgangsbeschränkungen, Verbot vom Gastronomiebetrieb, Maskenpflicht…
Ich hoffe wir können aus dem Ganzen auch das Positive ziehen, nämlich dass Regionalität und „Öko“ nicht nur irgendwelche Verkaufsworte sind, sondern dass hinter ihnen wahre Werte liegen. Die in Kombination etwas Tolles sind: im Geschmack, im Ursprung und im Sein.
Heute ist der 07. Mai 2020 und zur Eröffnung dauert es noch ein wenig und unverpackter Einkauf ist in der Region nicht immer möglich, jedoch ist es möglich weniger Müll zu produzieren, indem man den 8 Schritten zur Nachhaltigkeit folgt. In dem und weiteren Beiträgen will ich euch Tipps für den Alltag an die Hand geben, um ihn etwas nachhaltiger zu gestalten.
Zukunft von Emmas Bioladen
Im Titel habe ich etwas provokant „Zukunft“ von Emmas Bioladen geschrieben, natürlich kann ich nicht hellsehen, jedoch weiß ich, dass Emmas Bioladen ein Teil von deinem, meinem und unserem nachhaltigen Konsum ermöglicht.
Mittlerweile hatte ich schon viele Gespräche und Produzenten und auch schon einige Produkte erfolgreich getestet. Jetzt bist du dran: Für das zukünftige Produktangebot führe ich gerade eine Befragung online durch, die dir als zukünftiger Kunde ermöglicht deine Wünsche zu äußern!
Melde dich beim Newsletter an und erhalte die Zugangsdaten zur
Die nächsten Wochen werde ich die zukünftigen Produzenten von Emmas Bioladen vorstellen. Als Erstes geht die Reise nach Anger.
Zu Besuch bei demeter-Bäckerei Wolfgruber
Vor zwei Wochen besuchte ich die Familie Wolfgruber in ihrer gleichnamigen Traditionsbäckerei in Anger. Es war Valentinstag, die Wolken hängten über dem Landkreis und ein leichter Nieselregen brachte dem Dorf eine gewisse Ruhe, weil die Meisten das „ungmiatliche“ Wetter draußen mieden.
Auf dem Weg vom Dorfplatz zur Bäckerei hatte ich trotz des Wetters einen wunderbaren Blick auf die Berge…
Hinter den Kulissen
Apollonia Wolfgruber begrüßte mich im Verkaufsraum und schon
ging es in die Büroräume der Wolfgrubers.
Apo, wie sie sich später vorstellte, managt die Backwaren. Dank ihr kommen die selbstgebackenen Semmeln, Brote und Süßspeisen/-waren frisch und pünktlich zur Verkaufsstätte. 50 Bioläden beliefert der Familienbetrieb im Umkreis von 60 Kilometern. Emmas Bioladen wird ab Sommer 2020 einer dieser Kunden sein.
Es ist mir sehr wichtig meine Lieferanten zu kennen. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass sich Apo für meinen Besuch Zeit genommen hat.
Lange ist es her
Das 300 Jahre alte Bauernhaus wurde immer wieder erweitert,
deshalb habe ich mich auch fast verirrt, als ich die Führung durch die
Betriebsflächen bekam.
Ein traditionelles Gebäck mit gekeimten Getreide ist das Essener Brot, das schon vor knapp 2000 Jahren von der Glaubensgemeinschaft Essener gebacken wurde. Ganz gscheid werden die Getreide durch die Restwärme des Backofens angekeimt. Die Keimung des Getreides erhöht den Eiweißgehalt und durch Quetschen des gekeimten Getreides bekommen die Keimlinge die richtige Konsistenz für das Backen. In Wolfgrubers Bäckerei steckt viel Handarbeit, Zeit und Geduld, die Bruder Josef mit Bäckermeister Walter aus Überzeugung investiert. Nach 24 Stunden Quellung im Elisa Wasser, benötigen die Getreidesamen noch 36 Stunden für die Keimung bis es überhaupt erst Richtung Backschüssel für das Essener Brot geht. Zeit steckt auch in den Vorteigen. Jeder Vorteig wird selbst vor Ort zubereitet
Handwerk trifft Region
Natürlich legen Wolfgrubers großen Wert auf die Herkunft
ihres Getreides. Seit fast 20 Jahren kooperieren sie mit der Demeter Getreide
Chiemgau GmbH. Damit heben sie sich von vielen herkömmlichen Bäckereien bzw.
der Backindustrie ab, die nicht nur Vorteige zukaufen, sondern auch
Getreideimporte aus der ganzen Welt aufgrund des Preises bevorzugen.
Das hat seinen Preis
Natürlich kann man dann nicht für wenige Cent eine Semmel
produzieren, wenn
man auf die Herkunft achtet
lange Entstehungsprozesse vor dem Backvorgang
laufen
handwerklich und nicht industriell gearbeitet
wird
Dafür bekommt man vollwertige, sättigende Backwaren, die
nicht nur schmecken, sondern auch dem Körper durch besonders hohen Eiweißgehalt
wie etwa das Essener Brot gut tun.
Das ist nicht genug
Als ob Regionalität, Bio & Handwerk die einzigen
Vorteile von Wolfgrubers wären. Nein, auch eine alte Getreidesorte – der
Laufener Landweizen – wird in der demeter-Bäckerei verbacken. Der Laufener
Landweizen wurde erst vor ein paar Jahren aus einem Museum wieder zum Leben
erweckt und ist seither in der Vermehrung im Chiemgau.
Die Brotsorten mit Laufener Weizen sind das Nussbrot, das Kürbiskernbrot und das Sonnenblumen-Brot.
Am Ende der Betriebsbesichtigung durfte ich noch die
leckeren Produkte fotographieren
und konnte mich beim Einkauf danach garnicht entscheiden, weil die Produktpalette groß und durch und durch klasse ist!
Das Sortiment wechselt ständig, aber Apollonia hat mir ihr Lieblingsgebäck verraten: Dinkelstange und Johanns Lieblingsgebäck ist das Salzstangerl und das französische Baguette.
Was will Apo Emmas Kunden mitgeben?
„An Verpackungen zu sparen und Umweltfreundliches zu verwenden ist eine wirklich wichtige Sache, an der wir auch in unserem Betrieb arbeiten.“